Sind Sie eigentlich noch normal?

Mein Liebster hat letztens die GQ angeschleppt. Angeblich aus versehen gekauft, aber gut, was soll man machen, nun ist die Klo Lektüre nun mal da, und bei jeder Sitzung wird das Ding ganz genau durchforstet. Nachdem ich mich durch die laaaaaaaaaaangweiligen Artikeln über Home-Trends und Küchentipps gequält habe (man mag es kaum glauben, aber, der einzige Unterschied zwischen GQ und Freundin ist, auf den Werbefotos für Taschen und Schuhe sind “Männer” und nicht Frauen, wobei der Busengehalt der gleichen ist), kam ich zu dem nicht minder langweiligen Umfragen und Tests. Ein Test war “Sind Sie eigentlich noch normal?”
Es fängt an mit: Steuer 2010 schon weg?
Und schon bin ich gelangweilt.
Beim quer lesen stoße ich auf Fragen wie: Wie viele Sexpartner hatten Sie? Besitzen Sie einen Dildo? Wie finden Sie Lady Gaga? Wie oft onanieren Sie am Tag? Was treiben Sie auf Facebook?
Ich kann mir schon vorstellen, wie von Bötticher da so abgeschnitten hat. Ich glaube egal wie man da abschneidet, wenn man diesen Test ernst nimmt, kann man nicht normal sein.

Das ist aber gewagt

Samstag 17:30, es kommt ein mieser Psychoregen vom Himmel, so einer Art Regen bei dem man kein Bock hat, den Schirm aufzuspannen, aber dennoch total nass wird. Ich laufe an in der Düsseldorfer Altstadt an Lupo vorbei, und eine selbsternannte Modeexpertin zischt in meine Richtung: „Das ist aber gewagt“. Frauen können so gemein sein, vor allem diese Art Frauen, die mit Ende 30 in gleichen pinkfarbenen T-Shirts mit der Aufschrift „Böse Mädchen auf Touren“ in der Düsseldorfer Altstadt mit einer Bierflasche neben Lupo stehen. Wirklich gemein.

Aus der Traum

Heute habe ich erfahren wie es ist, wenn die Träume sich auf einmal in Luft auflösen. Nein es hat nichts mit dem Ende des Sommermärchens zu tun. Es geht um meine Immobilienträume. Einmalige Dachgeschoss-Maisonette-Wohnung (ca. 112 qm Innenwohnfläche + sensationelle 50 qm Süd/West-Terrasse) der besonderen Art. Helle, besonders großzügige Maisonette-Wohnung mit cleverem Grundriss für kreative Individualisten (gerne auch Familie mit Kindern). Interessant auch als Wohnbüro, Wohnpraxis, Atelier oder Berufstätigen Wohngemeinschaft usw. Im selbständigen, ruhigen Hofgebäude abseits der Straße befinden sich nur 3 Wohnungen (sowie ein Yoga-Studio und ein kleines Lager im Erdgeschoss). Und das alles für sensationelle 500 EUR. Hört sich zu gut um wahr zu sein? Ist es auch. Alles nur Immobilienbetrug. Und ich habe schon in Gedanken meine Einweihungsgrillparty auf der Megaterrasse geplant. Die Enttäuschung ist es echt bitter, da hat wohl jemand die Milchmädchenrechnung ohne mich gemacht.

Trainieren mit den Weltmeistern

Hach was ist es schön. Die Frauenfussball WM ist dieses Jahr in Deutschland, und was freue ich mich drüber, dass noch eine Veranstaltung für die sich keine Sau interessiert, auf einmal in den Mittelpunkt gerät, nur weil sie ausgerechnet vor der Haustür stattfindet. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sonntag wollte ich meinen eisernen Körper in der Muckibude stählern. Bin frohen Sinnes da rein und werde von einer Horde kleiner quirliger Mädchen empfangen, die alle die gleichen weißen Jacken tragen. Erster Gedanke, oh mein Gott es ist passiert, der Miami Vice Look ist jetzt auch für Frauen zugänglich. Zweiter Gedanke, Schützenfest, oder Promo von der ERGO? Dritter Gedanke wurde vom Muckibudenmitarbeiter unterbrochen: „Die Frauenfussball WM ist ja dieses Jahr in unserem Land, das ist die brasilianische Nationalmannschaft.“ Erstens, ich habe nicht darum gebeten. Zweitens, können sie sich keine bessere Muckibude leisten. Drittens, wieso besteht die Mannschaft aus 30 Leuten, und viertens, wieso macht eines der Mädchen ständig Fotos von mir. Naja, ich habe verschüchtert etwa 2 Minuten auf dem Butterfly rumgedrückt und bin Eisessen gegangen. Aber sollten sie Weltmeister werden, kann ich sagen „ich habe mit den Weltmeistern trainiert“.

Das neuste von der Haltestelle

Kann mir einer verraten warum Bräute immer so schrecklich aussehen? Ich meine jeder hat den Anspruch für sich, den schönsten Tag seines Lebens zu erleben. Aber hey, sind wir doch mal ehrlich bei 90% der Bräute setzt der Teil des Gehirns aus, das den Geschmack und Wahrnehmungsvermögen reguliert. Es fängt schon mit diesen schrecklichen Hochsteckfrisuren mit gewellten raushängenden Strähnen an. Diese Frisur steht niemandem, wirklich niemandem, und jeder Friseur der mit sowas kommt, ist einfach ein Misantrop. Dann die Kleider. Möglichst unvorteilhaft, Jedes körperliche Manko durch die weiße Farbe umso stärker betont wird. Da heirate ich doch lieber in einem Kaputzenpulli.

Neues vom Spocht

Heute ist es wieder soweit. Ich treffe gleich auf meinen osteuropäischen Drillinstructor. Nicht schlimm genug dass ich jedes mal wenn ich fertig bin, heimlich in der Umkleide weine, seit letzter Woche hat er sich was neues ausgedacht, wie er mich auch die restliche Zeit bei Laune hält. Ich habe ein Schrittzählapparillo bekommen, was jede meiner Bewegungen und ihre Intensität spießig genau aufnimmt, und wieder gibt wie viel Kalorien ich so verbrauche. Seit dem lebe ich in ständiger Angst, sehe Fitnessstudio-Klitschko vor mir, mit erhobenem Finger sagen „na das kann Du aber noch ein bisschen schneller“ und laufe wie eine gesenkte Sau durch die Gegend. Jeder bissen muss erst mal verdient werden, bevor er verzehrt werden darf. Ich sage nur Big Brother lässt grüßen.

Was ist hier los

Ja hören die Hiobsbotschaften für den Bildleser dieses Jahr gar nicht mehr auf. Erst die Abdankung von KT, dann die Erhöhung der Spritpreise wegen der Nichtabdankung von Libyens [und ich sage immer noch Lübien] Machthaber Gaddafi , dann die Angst vorm verstrahltem Sushi und drohende Strompreise wegen ein paar Ökos und jetzt DAS. Knut ist tot. RTL filmte die Verzweifelten Gesichter der Knutzfans. Jeden Tag sind sie in den Zoo gegangen, weil Knut das einzige war, was ihnen noch Freude bereitete, da waren sie auch bereit 50% ihres HarzIV für zu opfern. Was gab es schöneres als einem „sozial“ verstörtem Tier beim kacken zu zugucken. Aber jetzt wo „Bit Brother“ in die 11. Runde geht, ergibt das Leben der Knut-Fans wieder einen Sinn. Sie können wieder A-Soziale Wesen in einem Käfig beobachten, und sie müssen dafür nicht mal Eintritt zahlen.
Ich freue mich schon auf „Menschen 2011“, Knut wird bestimmt dabei sein.

Kommen wir zum Spocht….

… ich habe es tatsächlich gewagt und mich bei einer Fitness-Studio-Kette angemeldet. Aber keine Sorge nicht die, bei der jeder ukrainischer Boxer Werbung machen kann, sondern was edles. Und da ist auch bei dem Willkommens-Packet ein Personal Trainer inkusieve. Ich hatte mit meinem Trainer wirklich Glück. Vladimir ist ein ehemaliger Osteuropäischer Boxer und finanziert seit Medizinstudium als Personal Trainer. Welch ein Glück für mich. Von modischen Fitnessgeräten hält der fleischgewordene Alptraum nichts, es werden gemäß Oldschool Medizinbälle durch die gegen geschwungen, unter 50 Kniebeugen komm ich da nicht weg und er kennt nur Gewichte, die sich im zweistelligem Kilobereich befinden. Man hab ich ein Glück. Ich fühle mich so vital und lebhaft. Jeden morgen entdecke ich immer wieder eine neue Stelle am meinem Körper die tierisch weh tun kann, seit einem Tag kann ich wieder aufrecht gehen ohne mich am Rücken fest zu halten und vor Schmerz zu stöhnen. Man hab ich ein Glück. Und was ist der Lohn für dieses Haufen Glück? Mein Liebster meinte gestern: „also dein Arsch war schon mal größer“ Ja das ist so eine Sache mit dem Glück, wie meine Mutter immer sagte „ein Großer tokhes ist auch naches„.

Das Wir

Die Weihnachtstage sind vorbei, den Familienstress hat man hinter sich gelassen und kann erst mal bis nächstes Jahr wieder beruhigt durchatmen, bis man wieder anfangen muss zu jammern, weil man seine Familie ertragen muss und keine Ahnung hat was man der Schwester so unter den Weihnachtsbaum hinlegen kann. Aber ein Eindruck ist geblieben, was vorher nie so war, und vermutlich nie wird so sein wird wie früher. Auf einmal ist bei den meisten ein Wir entstanden. Aber es ist kein nettes, wohliges wir, das einem Stärke verleiht und zufrieden einschlafen lässt. Nein es ist ein aufsässiges, nerviges und sich in den vordergrund drängedes Wir. Ist euch aufgefallen dass Paare immer sowas schreiben wir „Wir wünschen Euch ein frohes Fest“ „Wir hoffen Euch bald wieder zu sehen“. Wieso zum Teufel zieht ihr Mich und meinen Liebsten in euren Sumpf des Päarchendaseins rein. Ihr müsst zu Geburstagen von Ihrem Vater, Ihr braucht ein Geschenk für die Taufe irgendwelcher Kinder, Ihr habt keine Lust heute Abend weg zu gehen und macht lieber einen Ruhigen. Wann hören Menschen auf ein Ich zu sein und führen nur noch eine triste Existenz als ein Wir, mit verhassten Kompromissen und langweiligen Päarchen-Abend-Fotos bei Facebook und Co. Manchmal habe ich das unwiederstehliche Verlangen den Button „Melde dieses Foto“ zu drücken, weil ich mich davon so gelangweilt fühle. „EUER Foto wurde entfernt, weil andere Mitglieder sich von EUCH gelangweilt fühlen“. Ein wir lässt im Gegensatz zu einem Wir noch ein ich und du zu.

Zukunftsängste? Nicht mit mir!

Heute wurde ich von meinen Kollegen gefragt warum ich so gelassen bin
angesichts der Tatsache, dass ich am Studiumende angelangt bin und vor
einem beruflichen Neuanfang stehe. Ja warum soll ich mich auch jetzt schon stressen. Ich habe bis Ende Februar Zeit mir gründlich Gedanken drüber zu machen, wie ich den einheimischen Kapitalismus unterstützen will. Und dann kann ich Ende Februar panisch im Kreis laufen „Oh mein Gott schreien!!“ schreien und mir dabei die Haare raufen. Vielleicht würde ich es dann in Erwägung ziehen ein Praktikum bei Dieter Werner Prodactions GmbH im Bergischen Land doch anzunehmen. Für 150 Euro monatlich, was natürlich im Schweineschmalz ausgezahlt wird, darf ich dann 6 Monate lang 60 Stunden die Woche den Schweneschmalz rühren und mich Product Development Trainee schimpfen. Anschließend kann ich leider nicht festangestellt werden, da leider die Auftragslage nicht mehr so gut ist. Nein nein, noch renne ich nicht panisch im Kreis.


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